Geschichte der Wallfahrt
Der offizielle Beginn der Wallfahrt in Oberelchingen wird nach historischen Überlieferungen mit der Gründung der „Bruderschaft der sieben Schmerzen“ in Verbindung gebracht. Angeblich ist das Wallfahrtswesen in Oberelchingen noch wesentlich älter, allerdings kann dies nicht belegt werden. Bekannt ist jedoch, dass das Kloster durch seine imponierende Lage auf dem Berg, seine Gastfreundschaft, die schöne Kirche, das erhabene Chorgebet der Mönche sowie durch seine feierlichen Gottesdienste und die Möglichkeit zum Empfang der hl. Sakramente bereits vor der Gründung der Bruderschaft eine hohe Anziehungskraft für Gläubige hatte. Nach der Gründung der Bruderschaft im Jahre 1644 wurde die ursprüngliche Marienstatue zum heutigen Wallfahrtsbild der Maria mit den sieben Schwertern umgestaltet und bildet seither das kultische Zentrum der Wallfahrt. Im Jahre 1650 konnte die Bruderschaft einen Dorn aus der Dornenkrone Christi erwerben, was für einen erheblichen Zulauf an Wallfahrern sorgte.
Ganze Gemeinden gelobten eine jährliche Wallfahrt zum “ Heiligen Berg“, wie z.B. die Gemeinde Straß im Jahre 1662. Als im Jahre 1725 aus der Kalixtus-Katakombe in Rom die Reliquien der Hl. Julianus, Claudius und Prosper erworben wurde, kam es zu einem weiteren Zulauf an Wallfahrern. Dieser Zulauf gipfelte im Fest des 100jährigen Jubiläums, welches mit 60.000 Besuchern, die höchste je ermittelte Zahl an Wallfahren in Oberelchingen darstellt. Mit der Auflösung des Klosters (1803) und unter dem Einfluß der Bayerischen Staatsregierung nahmen die Wallfahrten ab.
Zu den bis heute noch gefeierten Wallfahrten zählt das Hauptfest der Bruderschaft – der „Hohe Umgang“ -, welcher am dritten Sonntag nach Pfingsten stattfindet und der jährliche „Schmerzensfreitag“. Zu den treuesten Wallfahrern zählen die Gläubigen aus Bettringen, einem Stadtteil von Schwäbisch Gmünd, die jährlich die lange Reise –größten Teils zu Fuß- zum „Hohen Umgang“ auf sich nehmen.
Immer wieder kommen aber auch andere Gruppen zur Gnadenmutter von Oberelchingen. Die brennenden Kerzen vor dem Gnadenaltar erzählen von verschiedenen Anliegen: Freude – Dank – Sorgen – Trauer. Davon berichtet auch ein Wallfahrtsbuch, das am Gnadenaltar ausliegt.
Quelle: Text: Walter, Draschek
Wallfahrertage
Bis heute ist die ehemalige Klosterkirche in Oberelchingen Wallfahrtskirche geblieben und Gläubige suchen das ganze Jahr hindurch das Kultbild der schmerzhaften Gottesmutter auf. Doch gibt es bestimmte Kalender- bzw. Heiligenfeste, denen eine besondere Bedeutung zufällt und der Zulauf von Wallfahrern bemerkenswert größer ist: Hierzu zählen der Schmerzensfreitag und der „Hohe Umgang“, dass Hauptfest der Bruderschaft.
Schmerzensfreitag
Das Fest der sieben Hauptschmerzen Mariä, der Schmerzensfreitag, ist im Gegensatz zum „Hohen Umgang“ kein spezifisches Fest der Elchinger, sonder ist seit dem 18. Jahrhundert im liturgischen Kalender der katholischen Kirche verankert. Dieser besondere Wallfahrtstag wird am Freitag vor dem Palmsonntag (Fest Maria von den Sieben Schmerzen) begangen und ist das Titularfest der Sieben-Schmerzen-Bruderschaft. Dieses Fest nimmt Bezug auf die sieben Schmerzen Mariens, welche durch die sieben Schwerter im Herz des Marienbildes dargestellt werden. Ein schriftlicher Beweis liegt aber erst für das Jahr 1710 vor. Die Terminsetzung des Schmerzensfreitags in den vorösterlichen Festkreis beruht auf keinem Zufall, Er wurde von den Serviten auf den Freitag vor dem Karfreitag gelegt, da so der Bezug zu den Schmerzen Mariens am deutlichsten gegeben war.
Hoher Umgang
Dieser Wallfahrtstag ist das Hauptfest des Wallfahrtsjahres in Oberelchingen und wird immer am dritten Sonntag nach Pfingsten begangen. Es wird auch als „Hohes Bruderschaftsfest von den Sieben-Schmerzen-Mariens“ bezeichnet. Die Tradition dieses Festtages geht bis in das Jahr 1644, dem Jahr der Gründung der Bruderschaft zurück. In der Anfangszeit konnte bei diesem Fest vom Papst gewährte Ablässe gewonnen werden. Dies war mit ein Grund für die hohen Besucherzahlen zur damaligen Zeit. Bis heute kommen viele Wallfahrer zu diesem Festwochenende nach Oberelchingen. Besonders hervorzuheben sind hierbei die Wallfahrer aus Bettringen, die sich seit Jahrhunderten zu Fuß zur Klosterkirche Oberelchingen wandern. Am Samstag, dem ersten Festtag, wird nach dem Eintreffen der Bettringer Wallfahrer, abends eine feierliche Marienfeier mit Lichterprozession abgehalten. Im Mittelpunkt dieses Festes steht der Sonntag. An diesem werden jeweils Messen am Gnadenaltar und dem Hochaltar gefeiert, bevor ein festliches, musikalisch umrahmtes Hochamt mit anschließender Prozession stattfindet. Diese führt die Wallfahrer um die ehemaligen Klostermauern zum Festaltar, während das Allerheiligste und das Gnadenbild der Schmerzensmutter Maria mitgeführt werden. Diese große Prozession wurde zum Hauptereignis des Wallfahrtsfestes, so dass sich ab dem Ende des 18. Jhdt. der Name „hoher Umgang“ als Synonym für dieses durchsetzte.
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Wallfahrerpinwand
Pilgerforen:
http://pilgerforum.de/forum/index.php
http://www.jakobus-info.de/unser_weg/forum.htm
http://www.camino-de-santiago.de/
https://www.pilgern-schwaben.de/
Jakobsweg
Der weitbekannte Jakobsweg führt Pilger quer durch Europa nach Santiago de Compostela in Spanien, dem Ort, an dem Jakobus der Ältere (gest. ca, 44 n. Chr.), einer der zwöf Apostel Jesu, beerdigt wurde. Ein Abschnitt dieses Pilgerweges verläuft durch Oberlchingen und führt direkt an seiner Klosterkirche vorbei. Nach einem Besuch der Klosterkirche können die Pilger dort einen Stempel für den Jakobsweg erhalten. Zur besseren Orientierung ist der Jakobsweg mit Schildern markiert, auf denen eine Muschel – das Symbol des Jakobus- abgebildet ist.
Pilger, welche von Albeck aus nach Oberelchingen kommen, müssen die Autobahnbrücke überqueren, bis zum Elchinger Forstweg wandern, dort links Richting Klosterkirche abbiegen. Von dort aus geht es über den Klosterhof am Waldrand entlang ins benachbarte Thalfingen. Hier führt der Jakobspilgerweg über den Kugelbergweg und die Ulmer Straße in den Böfinger Wald nach Ulm.
Quelle: Text: Gemeinde Elchingen